Montag, 26. Januar 2015

Augen zu & durch!

Endspurt!


So, ich komme jetzt zum Ende meiner Blog- bzw. Portfolio-Arbeit. Nun habe ich euch umfangreich durch meinen Leseprozess und alles drum herum, geführt. Es war ein steiniger Weg bis zum jetzigen Zeitpunkt, teilweise musste ich mich richtig zwingen, mich hinzusetzten und an den Aufträgen zu arbeiten. Dies ist natürlich auch der Grund für meinen wortwörtlichen Endspurt.

Im Grossen und Ganzen fand ich diese Arbeit jedoch sehr gut. Ich war von Anfang an nicht negativ gegenüber diesem Auftrag eingestellt. Ich fand es sogar, um es in Jugendsprache zu formulieren "dufte" (= "mega cool"), doch mit der Zeit verlor ich meine Begeisterung einwenig. Denn ehrlich gesagt war diese Arbeit, betont, umfangreich. Ich habe noch nie zuvor SO viel wie in diesem Blog geschrieben! Doch dies beruht teilweise auf Freiwilligkeit, natürlich war der vorgegebene Umfang der jeweiligen Posts sehr hoch, fast zu hoch gestellt, trotzdem habe ich meistens einiges mehr als nötig war geschrieben. Während dem Schreiben habe ich nämlich überhaupt nicht auf die Zeichen geachtet. Solange ich im Schreibfluss war, schrieb ich einfach drauf los, bis ich auf trockenes Flussbett stiess.

Durch diesen Auftrag habe ich mich umfassend mit der Geschichte "die verlorene Ehre der Katharina Blum oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann" befasst. Ich habe das Buch folglich nicht nur durchgelesen, ohne mir Gedanken zum Inhalt zu machen, sondern habe mich wirklich ausführlich damit beschäftigt.
Die Portfolio-Arbeit hat mich dazu gebracht, weitschweifige Gedanken, nicht nur zur Erzählung, sondern auch zum Hintergedanken von Heinrich Böll zu machen.
Ich habe Textstellen immer und immer wieder durchgelesen, um herauszufinden, was er sich dabei gedacht hat. Folglich habe ich gelernt zwischen den Zeilen zu lesen, meinen Gedankengängen freien Lauf zu lassen und mit diesen herum zu spielen.
Mein Horizont wurde nicht nur in diesem Sinne vergrössert, ich konnte auch viele neue Wörter und deren Bedeutung kennenlernen.

Zu Beginn kostete es mich erstmals Überwindung, meine Gedanken öffentlich festzuhalten. Mir viel es einige Male schwer, diese auszuformulieren und die passenden Wörter dazu zu finden. Ich sass also oft vor dem Computer und wusste plötzlich nicht mehr weiter, so kam ich immer wieder mit meiner Verzweiflung in Berührung.
Am Anfang bereitete es mir auch Mühe, so viel zu schreiben, ich musste so ins Detail gehen und einige Sachen richtig aus der Nase ziehen. Doch im Verlaufe der Arbeit habe ich mich daran gewöhnt und kam wie oben bereits beschrieben in den Schreibfluss.
Was mir auch durch diese Arbeit neu war, war so lange vor dem Laptop zu sitzen und zu schreiben. Ich habe meine Schreibgeschwindigkeit verbessert, auch wenn nicht mit Hilfe der 10-Fingersystems.

Dazu fand ich es spannend die Blogs meiner Mitschüler zu verfolgen und zu sehen welche Gedanken sie sich jeweils gemacht haben. Es war auch sehr interessant zu sehen wie unterschiedlich die Schreibstile der Personen sind, ich habe mich demzufolge gerne davon inspirieren lassen :)
Ich fand es zudem auch gut, ein Buch zu lesen, welches ich vermutlich von mir aus nicht gelesen hätte, denn ich als "Buch im Regal verstauben Lasser" (meine Kreativität kommt zum Vorschein!) hätte dieses Buch vermutlich niemals in die Hände bekommen. Nun kann ich endlich (!) ein weiteres Buch in meine "Büchersammlung" stellen und stolz davon sagen, es tatsächlich bis zum Ende gelesen zu haben und es dazu noch so genau studiert zu haben!!! 

Mein Fazit.
Ich würde sicherlich gerne wieder eine solche Arbeit machen, doch nicht unbedingt in diesem Umfang und ohne den Hintergedanken "Ich muss daran arbeiten!". Ich finde es aufregend, Gedanken mit anderen evt. fremden Personen zu teilen, doch ich bezweifle, dass sich irgendjemand auf meinen Blog verirrt hat, der nicht davon wusste. Trotzdem ist die Vorstellung daran aufregend.

Ich ziehe sogar den Gedanken in Erwägung, das Erstellen eines Blogs als meine Selbstständige Arbeit zu machen, dann allerdings mit einem anderen Thema ;)

Nun hab ich endlich geschafft! Vielen Dank für eurer Verfolgen meines Blogs!

Last but not Least...Wer ist Heinrich Böll überhaupt?

Ihr wisst jetzt so ziemlich vieles über die Erzählung der Katharina Blum, doch WER ist überhaupt der Verfasser dieser Geschichte? Was bewegte ihn dazu, dies zu schreiben? Hiermit möchte ich euch den Autoren Heinrich Böll etwas näher bringen.

Der deutsche Schriftsteller und Übersetzer Heinrich Theodor Böll ist am 21. Dezember 1917 in Köln geboren. Er war das achte Kind von Viktor und Maria Böll. In seiner Familie stand die katholische Religion grossgeschrieben, wie auch die Abneigung zum Nationalismus. Im Jahre 1924 wurde er eingeschult und wechselte 1939 an die Universität Köln, wo er Germanistik und klassische Philologie belegte. Während dieser Zeit schrieb er seinen ersten Roman. Danach war er sechs Jahre Soldat, bis er schliesslich in Kriegsgefangenschaft geriet und entlassen wurde. In dieser Zeit heiratete er seine Frau Annemarie, mit welche er eigentlich 3 Kinder zeugte, doch das Erste verstarb unglücklicherweise während seines Geburtjahrs. 

Böll veröffentliche seit 1947 Erzählungen, Romane, Hör- und Fernsehspiele wie auch Theaterstücke und war dazu noch als Englischerübersetzer tätig.
Nach seinen literarischen Anfängen schrieb er ein Jahr später sein Debüt  in der Schriftsteller "Gruppe 47". Ungefähr 20 Jahre nach seinem Anfang erhielt er den Nobelpreis für Literatur. 
Heinrich Theodor Böll lebte nach dem Erhalt seines Preises noch stolze 13 Jahre, bis er letztendlich starb er am 16. Juli 1985 in Langenbroich, Eifel.

Was bewegte diesen Mann dazu die Geschichte der Katharina Blum zu schreiben?

„Die Gewalt von Worten kann manchmal schlimmer sein als die von Ohrfeigen und Pistolen.“ – Heinrich Böll: Interview im Oktober 1974 (Quelle: Wikipedia.org) 

Dieses Zitat stammt, wie ihr oben lesen könnt aus einem Interview von Heinrich Böll. Diese Worte sagen meiner Meinung nach sehr vieles über seine Beziehung zu den Medien aus. Man spürt seine Wut zu Boulevardpressen, vor allem zu einer bestimmten sehr klar in seinem Nachwort heraus.
Ich habe während meinen Recherchen herausgefunden, dass sich Böll selbst als ein Opfer einer Rufmord- und Hetzkampagne der Spiegelzeitung sah. Er wurde als ein Anhänger des Terrorismus der RAF (Rote Armee Fraktion) bezeichnet. Da in seiner Familie die Abneigung gegen den Nationalismus Gang und Gäbe war, hatte dies möglicherweise einen Einfluss auf seine Reaktion. Denn mit der Erzählung der Katharina Blum antwortete er auf diese Anschludigung. Zusätzlich wollte er auf die Gewaltdebatte der 1970er aufmerksam machen und kritisierte den Sensationsjournalismus, in dem er mögliche Folgen veranschaulichte. Zu seiner Schreibmotivation gehörte zudem 
die journalistische Hetzjagd gegen den lernenden Psychologieprofessor Peter Bücker, welchem vorgeworfen wurde, gleich wie in "die verlorene Ehre der Katharina Blum", der Blum vorgeworfen wird, den Götten zur Flucht verholfen zu haben, dass RAF-Mitglied Ulrike Meinhof, über Nacht bei ihm untergebracht zu haben.

Ich finde es verständlich, dass er, als ein Mann der niedergeschriebenen Worte und nicht der gesprochenen Worte, so auf solche Geschehnisse reagiert. Möglicherweise sah er das Potenzial für seine Geschichte darin und ergriff sofort die Möglichkeit.
Dazu finde ich diese Art von Reaktion bedeutend besser, als diese, vieler anderen. Denn viel zu viele Menschen reagieren mit körperlicher Gewalt auf irgendwelche Ereignisse, was nur noch zu grösseren Problemen führt.
Zudem verfolgt ihn sein Werk, wie man unschwer feststellen kann, noch unzählige weitere Jahre nach seinem Tod. Hiermit setzte er also ein viel grösseres und langandauernderes Zeichen als mit vielen anderen. 
Diese fiktive, betonung auf fiktive Erzählung stellt sich auch gegen niemanden, so ist es jedem selber überlassen, sich angesprochen zu fühlen oder nicht.
Mich hat Heinrich Böll auf jeden Fall mit seiner Denkweise gegenüber der Presse überzeugt.

So mit diesem Abschlusspost möchte ich mich herzlichst bei euch, für euer Mitverfolgen bedanken. 
Bis auf ein nächstes Mal!

Sandra

(Quellen: wikipedia.org/wiki/Heinrich_B%C3%B6ll/,Abgerufen am 23.01.15, 14:41 Uhr.
Heinrich Böll, Die verlorene Ehre der Katharina Blum, 51. Auflage, Deutscher Taschenbuch Verlag, o.S. Vorwort zum Autor)

Samstag, 24. Januar 2015

Kommentar zu Annas Post

Liebe Anna

Ich habe mir nun die Zeit genommen, deine Personencharakterisierung zu Katharina Blum durchzulesen. Sie ist sehr ausführlich und informativ geschrieben, was ich sehr bemerkenswert finde. Ich habe meine Personencharakterisierung nämlich auch zu ihr verfasst. Obwohl man unmengen an Informationen über sie besitzt, fand ich es sehr schwierig diese in einem Fliesstext zu verfassen. Anfangs hatte ich ziemliche Schwierigkeiten, diese vielen Informationen nicht einfach aufzulisten. 
Deine Wortwahl ist ausserdem auch sehr abwechslungsreich und meines Erachtens sehr passend gewählt. Allerdings fielen mir einige Fehler in deinem Post auf, welche vermutlich aber nur durch Tippfehler entstanden sind.
Geh doch noch einmal über das Geschriebene, bevor es zu spät ist ;)

Was ich dir auch noch mitgeben möchte, ist, dass ich es sehr spannend fand, dass du deine eigene Meinung zu Katharina niedergeschrieben hast. 

Allgemein zu deinem Bolg möchte ich erwähnen, dass er sehr ausführlich und gut gemacht ist, man merkt gar nicht, dass du anfängliche Schwierigkeiten hattest.

So nun wünsche ich dir schöne und erholsame Ferien.

Sandra

Freitag, 23. Januar 2015

Ohrfeigen und Pistolen

Wie schmerzhaft muss es sich anfühlen, so in der Öffentlichkeit gedemütigt zu werden, so in der Ehre verletzt? Zu wissen, dass alle Deine Engsten genau so darunter leiden wie Du?
Bis man schliesslich eine Massnahme ergreift, welche man sich nie erträumt hätte.
Wie viel braucht es dafür? Dies möchte Heinrich Böll mit seinem Buch "die verlorene Ehre der Katharina Blum" verdeutlichen.

Vor rund 41 Jahren wurde die fiktive Erzählung, welche 145 Seiten umfasst, durch den deutschen Taschenbuch Verlag veröffentlicht. Der Autor spricht ein Thema an, das nicht nur zu seiner Zeit gewaltige Wichtigkeit erlang, nein, auch bei uns erntet das Thema noch heute grosse Aufmerksamkeit.
Der Untertitel des Buches "Wie Gewalt entsteht und wohin sie führen kann" spricht die Auswirkungen an.

Das Buch handelt von einer jungen Frau namens Katharina Blum, welche durch Zufall den gesuchten Bandit, Ludwig Götten kennenlernt. Sie, wie auch er, verlieben sich auf Anhieb unsterblich in einander. Sie verbringen eine gemeinsame Nacht, bis er am nächsten Tag, als die Polizei die Wohnung der jungen Frau stürmt, spurlos verschwindet. Ein langer Prozess beginnt, welcher die ungeteilte Aufmerksamkeit einer gewissen ZEITUNG erobert. Diese schreckt vor keiner Tat zurück und beginnt schlagartig selber Ermittlungen durch einen gewissen Werner Tötges zu führen, deren Aussagen der Richtigkeit verfälscht werden. Dadurch leidet nicht nur die blossgestellte Katharina, sondern auch die Personen, die ihr wichtig sind. 
Als schliesslich ihre Mutter plötzlich stirbt und die Schuld auf den Journalisten der ZEITUNG, Werner Tötges geschoben wurde, der unerlaubterweise ein Interview mit ihr führte, platzt der ansonsten ruhigen und schüchternen Person der kragen. Sie lädt ihn zu einem Interview ein, wo sie ihn schlussendlich erschiesst.

Heinrich Böll möchte damit auf die Gefährlichkeit der Presse und Medien aufmerksam machen. Er zeigt mit dieser Geschichte ein extremes Beispiel auf, welches aber die Entstehung der Gewalt darstellt und wohin sie schlussendlich führen kann.
In seinem Nachwort, welches er zehn Jahre später schrieb, möchte er durch Tatsachen darauf verweisen, welche Unruhe er durch das Schreiben seiner Geschichte gestiftet hat.
Seine Pamphlet (siehe Fremdwörter-Post), welches er in eine Erzählung schmückte, wurde sogar als "Terroristen-Roman" bezeichnet. Dabei möchte er den Lesern damit klar machen, dass Medien, vor allem diese ZEITUNG, vollgesogen mit Lügen ist und sobald unverfälschte Tatsachen darin erscheinen, diese als Lüge betrachtet werden. 

"Kurz gesagt: sie zieht sogar die Wahrheit in den Dreck, wenn sie sie wahrheitsgemäss wiedergibt." 
(Nachwort von Heinrich Böll S. 141)

Durch das Grossschreiben der ZEITUNG möchte er vermutlich die BILD-Zeitung verkörpern. 
In der Geschichte wird sie als eiskalte, berechnende "Terroristenbraut" bezeichnet. Damit kann man seine Wut gegenüber der Boulevardpresse herausspüren. Böll ist nämlich ein bekannter Kritiker der selten ein Blatt vor seinen Mund nimmt.

Das Buch beginnt direkt mit dem Tathergang, obwohl man noch gar keine Grundkenntnisse des gesamten Buches hat. Man ist also direkt mitten drin. Dies sorgt zu beginn für eine grosse Verwirrung (zumindest bei mir), doch je mehr man liest, desto mehr wird man Aufgeklärt.
Im Buch kommen zudem auch sehr viele Personen vor, wodurch man schnell den Überblick verliert und man deswegen die Gewichtigkeit auf die Personen legt, obwohl diese eigentlich nicht viel zum Geschichtsverlauf beitragen. Wesentlich gibt es drei Personen welche wichtig sind und die ZEITUNG, welche subjektiv dargestellt wird. 

Am Anfang tat ich mich schwer, das Buch in die Hände zunehmen und darin zu lesen, denn durch meine anfängliche Verwirrung habe ich ständig die Kapitel wiederholt, doch das hat mir letzten Endes nicht viel gebracht. Als ich mich dann aber dazu aufraffen konnte, kam ich schnell voran. Ich stoppte allerdings immer wieder um das Gelesene zu überdenken und die vielen Informationen zu verarbeiten. Doch wenn man das Buch gelesen hat, erkennt man die Raffinesse und Kreativität von Heinrich Böll. Zuvor habe ich mich ausschliesslich während meiner Projektarbeit, die vom Schönheitswahn, welcher aufgrund der Medien verbreitet wird handelt, befasst. Dass die Medien allerdings bis zu solchen Verzweiflungstaten führen kann, wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Allerdings wurden mir nun die Augen geöffnet und ich konnte so meine Sichtweise zu den Medien anpassen.
Zum Schluss kann ich also sagen, dass ich das Buch als sehr packend und empfehlenswert betrachte.

Zurück zu meinen anfänglichen Fragen.
Die Medien können schmerzhafter denn je sein. Durch diese Bedeutsamkeit die sie in der Gesellschaft gewonnen hat, kann die kleinste Aussage gravierende Folgen mit sich reissen. Je nach dem wie die Presse die Storys ausschmückt bzw. verfälscht oder eben nicht, kann sie in der Öffentlichkeit mehr oder weniger zu riesigen Diskussionen/Gerüchten führen. Wenn dies geschieht, so ist die Gesellschaft unberechenbar. Dadurch kann die Ehre auf jeden Fall bis aufs Letzte in den Dreck gezogen werden, was danach nicht einfach zu "säubern" ist. Wenn man dann noch weiss, dass man durch ein unbedachtes Ereignis die einem nahestehenden Personen darunter leiden, so wird die Verzweiflung noch ausgeprägter, was letztlich zu Taten führen kann, welche man sich niemals hätte trauen können. Verzweiflungstaten.

"Die Gewalt von Worten kann manchmal schlimmer sein als die von Ohrfeigen und Pistolen."
- Heinrich Böll: Interview im Oktober 1974 (Quelle: Wikipedia)

Wer ist Katharina Blum?

guten Tag miteinander

So, nun kennt ihr Katharinas Geschichte mehr oder weniger. Aber wer ist diese Katharina Blum überhaupt? Mit dieser Personencharakterisierung möchte ich sie euch etwas näher bringen. 

Die Hauptfigur in dieser Erzählung nennt sich Katharina Blum. Sie ist 27 Jahre jung und ist in Gemmelsbroich im Landkreis Kuir, am 2. März 1947 geboren. 
(Quelle: Kapitel 15, S. 22)
Sie wird als eine ordentliche, fleissige und schüchterne, besser gesagt eingeschüchterte Person beschrieben. Dazu gilt sie noch als hilfsbereit, freundlich, planvoll, intelligent und ruhig.(Quelle: Zusammenfassung aller Beschreibungen, die im Buch erwähnt wurden) 
Von ihrem Arbeitgeber Dr. Hubert Blorna wird sie, zu allen anderen Beschreibungen, als kluge und kühle Person bezeichnet. (Quelle: Kapitel 21, S. 35)
Die Männerwelt verspürt zu dieser unscheinbaren Person allerdings eine starke Anziehung. Ein Verehrer nach dem anderen jagt ihr hinterher. Möglicherweise liegt dies an ihren weiteren, waghalsigen Charakterzüge, die sie prägen. Treue und Stolz. Woran man diese erkennt? Ganz einfach. Ihre Treue widerspiegelt sie in ihrer Arbeitshaltung, sie ist stets tüchtig und zuverlässig. Der Stolz, für das, dass sie nicht aus der Ruhe zubringen ist, egal in welcher Situation sie steckt.(Quelle: aus der Geschichte interpretiert) 

Hat dies die junge Frau in ihrer schweren Kindheit gelernt? Sie muss nämlich schon früh mit schweren Schicksalsschlägen kämpfen. Sie verliert ihren Vater Peter Blum bereits mit sechs Jahren. Er stirbt an einer Lungenverletzung die er sich im Krieg zugezogen hat. Ihre Mutter, Maria Blum verkraftet den Tod ihres Mannes und die darauf folgende Arbeit nur schwer und greift deswegen zum Alkohol.
Aufgrund der alkoholabhängigen Mutter beginnt Katharina schon sehr früh im Haushalt zu helfen und arbeitet nebenbei bei Nachbarn und anderen Dorfbewohnern während dem sie die Schule besucht. 

Else Woltersheim verschafft ihr nach ihrem erfolgreichen Schulabschluss ihre erste Arbeitsstelle als Haushaltsgehilfin und ermöglicht ihr durch ihre finanzielle Unterstützung den Besuch der Hauswirtschaftsscuhle in Kuir.

Einige Jahre später lernt sie durch ihren älteren Bruder, Kurt Blum, den Textilarbeiter Wilhelm Brettloh kennen, den sie wenige Monate später heiratet. Allerdings empfindet sie ein halbes Jahr später eine extreme Abneigung gegenüber ihm und lässt sich kurzentschlossen scheiden.

Kurz darauf findet Katharina erneut eine Stelle als Haushaltsgehilfin und Wirtschafterin. Gleichzeitig absolviert sie die Fachprüfung als staatlich geprüfte Wirtschafterin. Sie bleibt stetig des Berufes treu.

Zum Schluss lernt unsere liebe Katharina das Ehepaar Blorna kennen, wo sie bis zum bitteren Ende arbeitet.
(Quelle: Kapitel 15, S. 22ff)

Ihr bitteres Ende naht, die begnadete Tänzerin lernt während eines Hausballes, welcher ihre Tante organisiert hat, den von der Polizei gesuchten Ludwig Götten kennen. Während des Tanzens verfällt die junge Blum dem ebenso jungen Götten. Auch er verfällt der hübschen, freundlichen und adretten Katharina Blum. Zusammen verbringen sie eine Nacht, die für beide einen verhängnisvollen Ausgang mit sich zieht. 
(Quelle: Kapitel 9, S. 17)

Die einst so unscheinbare Frau wird prompt zu einer Person der Öffentlichkeit, ausschliesslich durch die ZEITUNG. Diese scheut sich vor keiner Tat und zieht die Ehre der Katharina Blum, wie auch diese, der ihr nahestehenden Bekannten, in den Dreck.
Als Katharina keinen Ausweg mehr sah und sich so verletzt in der Ehre sah, greift sie zu einer radikalen Massnahme, zu welcher sie zuvor nicht hätte fähig sein können. (Quelle: Kapitel 58, S. 135ff)

Donnerstag, 22. Januar 2015

Inhaltsangabe

erneut Willkommen


1974 erschien die Erzählung "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" oder: "Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann", von Heinrich Böll mit einem Nachwort, welches er zehn Jahre später verfasste.

Heinrich Böll ist am 21. Dezember 1917 in Köln geboren und war nach seinem Abi Lehrling im Buchhandel. Danach trat er sein Studium in Germanistik an der Universität in Köln an, wo er unter anderem seinen ersten Roman verfasste. Anschliessend wurde er in die Wehrmacht einberufen und war sechs Jahre lang Soldat. Ab 1947 veröffentlichte er Erzählungen, Romane, Hör- und Fernsehspiele und auch Theaterstücke, ausserdem war er auch als Übersetzer aus dem Englischen tätig. 1972 erhielt Böll den Nobelpreis für Literatur. 13 Jahre später verstarb er im Alter von 68 Jahren, am 16. Juni 1985 in Langenbroich, Eifel.

Mit dieser Erzählung möchte Böll auf die Gewaltauswirkungen der Presse und Medien und deren Folgen aufmerksam machen. In diesem Fall durch die fiktiv erfundene Geschichte der Katharina Blum und deren Mord am Journalisten Werner Tötges.
Die ganze Geschichte wird von einem Erzähler berichtet, der sich vom Geschehen distanziert, dennoch aber stark auf die Genauigkeit achtet. Von ihm sind keinerlei Informationen bekannt.

Am Mittwochabend dem 20.02.1974, am Vorabend der Weiberfastnacht lernt die junge Haushaltsgehilfin Katharina Blum, im Alter von 27 Jahren den von der Polizei gesuchten Ludwig Götten kennen und verliebt sich auf anhieb in ihn. Die beiden verbringen zusammen die Nacht in ihrer Wohnung, von welcher er am nächsten Tag, als die Polizei die Wohnung stürmte, spurlos verschwand. Katharina Blum wurde der Mithilfe bezichtigt und vorläufig festgenommen und verhört.
Die ZEITUNG verfolgt den Verlauf der Ermittlungen auf Schritt und Tritt und stellt sogar selber Ermittlungen an.
Als auskam, das Katharina Blum den Journalisten Werner Tötges in ihrer Wohnung erschossen hat, schreckt die ZEITUNG vor nichts mehr zurück.
Kurze Zeit wird sie auch dem Mord am Bildjournalisten Adolf Schöner verdächtigt, doch die Beamten fanden keine Parallele zwischen den beiden Ermordeten.
Die ZEITUNG bezeichnet ihre ermordeten Journalisten als "Opfer ihres Berufes".
Nun wurden die Tage zwischen dem Verschwinden von Ludwig Götten und dem Mord an Werner Tötges bis ins letzte Detail unter die Lupe genommen.
Katharinas ganzes Leben wird untersucht, dabei müssen, die ihr am engsten stehenden Personen, ebenfalls darunter leiden, vor allem ihre Patentante, Freundin und Vertraue Else Wolterheim und das Ehepaar  Blorna, welches unter anderem ihr Arbeitgeber war.
Die ZEITUNG verdreht jede einzelne Aussage der befragten Person, so dass Katharina keine Chance hat, ihre Unschuld an der Mithilfe von Göttens Verschwinden zu beweisen.
Als durch die Befragungen der Polizei ans Licht kommt, dass Katharina Blum ab und an ominöse Männer empfange, wurde sie in der Zeitung als "Flittchen" bezeichnet. Sie streitet den Herrenbesuch ab, bis sie schliesslich Dr. Hubert Blorna gesteht, dass sie niemals Herrenbesuche empfangen hat, sondern der langjährige Freund der Blornas, Alois Sträublender, sie belästigt und ihr sogar den Schlüssel zu seiner Zweitvilla aufgedrängt hat.
Als dieser Schlüssel plötzlich verschwindet, wird Ludwig Götten kurze Zeit später in der Villa festgenommen.
Nach seiner Festnahme und der Bekennung, dass Katharina keine Komplizin des Göttens ist. Lädt sie den Journalisten Werner Tötges auf ein Interview zu sich nach Hause ein, denn diese hat nicht aufgehört, sich gegen Katharina zu verschwören.
Als Tötges ihre Wohnung betritt und beginnt, ihr an die Kledage zu gehen, greift sie ohne gross zu zögern zum Revolver, den sie zuvor aus der Wohnung von Konrad Beiters geholt hat, und erschoss ihn.
Danach sucht sie nach Reue und irrt in der Stadt umher, vergebens.
Schliesslich stellt sie sich dem Oberkommissar Walter Moeding und bittet um ihre Verhaftung.

Ende des Groschenheftes

Hallo, Hallo :)


Ich habe es geschafft, ich bin nun fertig mit dem erzählerisch verkleideten Pamphlet von Heinrich Böll. Fakten wurden nun auf den Tisch gelegt und Unklarheiten geklärt.

Nicht nur Katharina Blum war wegen der ZEITUNG emotional zerbrochen, nein, auch alle anderen, die ihr nahestanden wurden durch die Artikel zu anderen Personen.
Vor allem die Blornas litten unter dem Ausgang des ganzen Prozesses. Finanziell gab es bei ihnen eine gewaltige Veränderung. Sie standen kurz vor der Pleite, obwohl sie vorher keinerlei Probleme hatten. Hubert Blorna will nun sein Stadtbüro verkaufen und seine Arbeiten zu Hause erledigen und sein luxuriöses Auto verkaufen, er ging sogar zum Pfandleiher um den Wert eines Ringes begutachten zu lassen. Trude Bloran wollte die Villa verkaufen und hielt Ausschau nach einem neuen Job für sich. Die Not der Blornas wurde vor allem durch die fehlende Körperpflege von Hubert Blorna bemerkbar.

"Ein fröhlicher, weltoffener Mensch, der das Leben, das Reisen, Luxus liebt - vernachlässigt sich so sehr, dass er Körpergeruch ausströmt! Sogar Mundgeruch ist bei ihm festgestellt worden." 
(H. Böll S. 131)

Auch Else Woltersheim war davon betroffen. Sie war auf dem Weg in eine steigernde Verbitterung, sie musste sich mit der Gewalt zurückhalten, die sich langsam aber sicher in ihr aufstaute.

Gereiztheiten, Spannungen und schlussendlich auch Handgreiflichkeiten kamen bei ehemals so fröhlichen Menschen.
Was diese ZEITUNG alles anrichtete. Eine Schande! Auch wenn es der Job von Werner Tötges war, so hätte man sich Gedanken zu den Folgen dieser Verleumdungen machen müssen.
Tötges schreckte nicht einmal vor moralisch unterwürfigen Kommentaren zurück.

"Blümelein - ich schlage vor, dass wir jetzt erst einmal bumsen." (H. Böll S. 135)

Wie würdet ihr reagieren, würde diese Person, die euer Leben zerstörte euch mit einer solchen Aussage zu nahe treten? 
Ich könnte euch nicht sagen, wie ich reagieren würde. Es würde mir sicherlich den Rest geben, doch zur Waffe greifen, könnte ich nicht einmal dann. 

In Heinrich Bölls Nachwort schreibt er, dass nicht einmal eine Katharina Blum sich einen Mord zutraute, doch durch diese Umstände kein Ausweg mehr sah und kurz entschlossen zur Waffe griff.
Sie weiss dass sie eine Mörderin ist, doch bereuen tut sie es trotzdem nicht. Dennoch möchte sie genau aus diesem Grund keine Kinder. Sie möchte ihnen diese Belastung ersparen und ihnen nicht zumuten, eine Mörderin als Mutter zu haben.

Am Schluss kommt alles ans Licht.

Obskure Wörter, dessen Bedeutung ich ausbaldowert habe...

Sakrilege

Unter Sakrilege versteht man das Vergehen einer heiligen Person, Gegenstand oder Stätte. Man verstösst gegen jemanden oder etwas.


Im Buch wird das Wort im Zusammenhang des Missbrauches der Faschingsverkleidungen für kriminelle Taten verwendet.

"Das sind echte Sakrilege." (Buch S. 12)

Beispielsatz: Der Junge hat ein Sakrileg begonnen, indem er in der Kirche auf den Boden gespuckt hat.


Pedanterie

Als Pedanterie bezeichnet man die Pingeligkeit, Genauigkeit oder Umgangssprachlich unter anderem auch die "Erbsenzählerei". Man achtet darauf, dass alles perfekt ist, genau so wie man es haben will. 


Im Buch wird das Wort während dem Protokollschreiben verwendet, als Katharina Blum sich jede einzelne Formulierung vorlesen liess, um sicher zu gehen, ob auch alles so wie sie es möchte festgehalten wird.

"Die Dauer der Vernehmung liess sich daraus erklären, dass Katharina Blum mit erstaunlicher Pedanterie jede einzelne Formulierung kontrollierte,..." (Buch S. 29)

Beispielsatz: Deine pedantische Art ist teilweise sehr mühsam.


adrett

Adrett bedeutet soviel wie im äusseren Erscheinungsbild sauber und ordentlich zu wirken. Man kommt sehr ordentlich und gepflegt rüber.

Im Buch wird das Wort für die Beschreibung von Katharina Blum verwendet.

"sie sei immer adrett, freundlich, wenn auch kühl gewesen." (Buch S. 31)

Beispielsatz: Sie scheint mir eine adrette Person zu sein.


Konspiration

Die Konspiration ist eine Verschwörung. Eine Personengruppe stellt sich gegen jemanden oder etwas. Sie haben die gleiche Denkweise gegenüber etwas.

Im Buch wird ihre Wohnung als Konspirationszentrum beschrieben.

"War ihre Wohnung ein Konspirationszentrum, ein Bandentreff, ein Waffenumschlagplatz?" (Buch S. 37)

Beispielsatz: Ich hänge mich der Konspiration gegen das frühe Aufstehen an.


apathisch

Apathisch bedeutet, etwas ist einem egal, man ist teilnahmelos, einem ist etwas gleichgültig. Man schenkt keine Aufmerksamkeit.

Im Buch steht dieses Wort im Zusammenhang mit der Art von Katharina Blum, als sie nach dem Verhör in die Zelle gebracht wird und ihr Essen und etwas zu trinken angeboten wurde.

"alles habe sie abgelehnt, nicht in aggressiver, sondern in fast freundlicher, apathischer Weise" (Buch S. 61)

Beispielsatz: Der Mann grüsste sie apathisch.


Plädoyer

Ein Plädoyer ist eine zusammenfassende Rede eines Rechts- oder Staatsanwaltes; eine Äusserung.

Im Buch wird die Rede der Staatsanwaltes Dr. Korten für die Pressefreiheit als Plädoyer bezeichnet.

"Es war der junge Staatsanwalt Dr. Korten, der hier ein fast leidenschaftlich zu nennendes Plädoyer für die Pressefreiheit und für das Informationsgeheimnis hielt..." (Buch S. 65)

Beispielsatz: Der Rechtsanwalt Dr. Vils hielt ein Plädoyer gegen die Sakrilege.


obskur

Man zweifelt an der Richtigkeit der Aussage, oder stellt diese in Frage. Etwas kommt einem schwammig vor.

Im Buch wird die Rolle des verdeckten Ermittlers gegen Ludwig Götten als obskur bezeichnet.

"...dieses Scheichs mit dem Namen Karl habhaft zu werden und dessen höchst obskure Rolle in diese Sache zu untersuchen. (Buch S. 74)

Beispielsatz: Dein Verhalten ist obskur.



Gendarm (-romantik)

Gendarme kommt aus dem Französischen und heisst soviel wie Polizeisoldat, ursprünglich hiess es übersetzt bewaffneter Ritter. Heute wird es als Synonym für Polizist verwendet.

Im Buch beschreibt Katharina Blum die Art und Weise, wie Ludwig Götten aus ihrer Wohnung verschwand als eine Art Räuber- und Gendarmromantik.

"Nein, sie habe zwar nicht geglaubt, dass die Polizei sie und Götten überwache, sondern sie habe das als eine Art Räuber- und Gendarmromantik angesehen,..." (Buch S. 109)

Beispielsatz: Heute wurde ich aufgrund einer Kontrolle von einem Gendarmbeamten angehalten.


expedieren

expedieren heisst, man sendet etwas ab, oder befördert es.

Katharina Blum (bzw. Heinrich Böll) verwendete das Wort, als sie berichtete, wie Götten unbemerkt aus ihrer Wohnung kam.

"es habe ihr Spass gemacht, ihn eigenhändig in den Heizungsschacht zu expedieren und auf den Notausstieg zu verweisen,..." (Buch S. 109)

Beispielsatz: Der Mann hat seinen Liebesbrief persönlich expediert.


ausbaldowern

ausbaldowern bedeutet etwas ausfindig machen, oder sich über etwas erkundigen. Man macht sich über etwas schlau.

Dieses Wort wurde im Artikel der SONNTAGSZEITUNG im Zusammenhang mit den Herren- bzw. Damenbesuchen verwendet.

"nicht sie erhielt Herrenbesuch, sondern sie stattete unaufgefordert Damenbesuch ab, um die Villa auszubaldowern." (Buch S. 114)

Beispielsatz:  Der Räuber hat den Plan des Museums ausbaldowert.


emigrieren

Emigrieren bedeutet, sein Land aus verschiedenen Gründen verlassen; man wandert aus.

Der Vater der Woltersheim soll in die Sowjetunion emigriert worden sein und dort verschollen.

"Noch ein paar Stufen interessanter sei der Vater der Woltersheim, ein gewisser Lumm,ebenfalls Arbeiter, ausserdem Mitglied der damaligen KPD, der 1932 in die Sowjetunion emigriert sei und dort angeblich verschollen sei." (Buch S. 117)

Beispielsatz: Die Familie ist nach Australien emigriert.


dato

Dato kann als Synonym für heute verwendet werden. Es kommt aus dem Lateinischen und wurde ursprünglich vom Wort Datum abgeleitet.

Während der Ermittlungen von Blorna im Dorf Gemmelsbroich, wo Katharina Blum aufwuchs, wurde dieses Wort verwendet.

"...,was ihn besonders schmerzlich überraschte, durch eine Dame, die ihm bis dato eine gewisse Hilfe, fast sogar Sympathie entgegengebracht hatte:..." (Buch S. 121)

Beispielsatz: bis dato soll die Hausaufgabe gemacht sein.


diffamieren

Man redet abschätzig/schlecht über jemanden, zieht seine Ehre durch den Dreck. Bringt ihn in üblen Ruf.

Das Wort wird als eine Erklärung für die steigernde Verbitterung von Else Woltersheim verwendet.

"Es hat sie sehr getroffen, dass man ihre Mutter und ihren verstorbenen Vater diffamierte, der als Opfer des Stalinismus gilt." (Buch S. 128)

Beispielsatz: Der Ruf des unschuldigen Mannes wurde wegen der Mordanklage bis aufs Übelste diffamiert.


Pamphlet

Ein Pamphlet ist eine Art Streit- oder Schmähschrift. Ähnlich wie ein Essay. Man befasst sich ausgiebig mit einem Thema oder einer These und beginnt zu argumentieren.

Heinrich Böll bezeichnet seine Lektüre als ein Pamphlet.

"Ich hätte dieses erzählerisch verkleidete Pamphlet längst vergessen, würde ich nicht hin und wieder durch völlig desinformierte Informatiker daran erinnert;" (Buch S.140)
  
Beispielsatz: Das Pamphlet welches er verfasste, bringt sie in Verzweiflung. 


Groschenheft

Als Groschenheft wird eine einfache, billige, nicht herausfordernde Lektüre in einem Heft bezeichnet.

Heinrich Böll verwendet dieses Wort in seiner Nacherzählung seines Buches.

"Es ist ja nicht mehr als ein eLiebesgeschichte mit dem Handlungskern eines Groschenheftes,..." (Buch S. 140)

Beispielsatz: Das Groschenheft war sogar für den Primarschüler zu anspruchslos.

Mittwoch, 21. Januar 2015

der Vordergrund

Hallo ihr Lieben


So, nun habe ich's mir erneut auf meinem warmen Bettchen bequem gemacht und los gelesen. Ich war dieses Mal sehr konzentriert und kam schnell vorwärts. Bis ich, wie solle auch anders sein, wieder aufhören musste, um das Gelesene zu überdenken. Allerdings fällt es mir jetzt viel leichter, das Gelesene zu verstehen, denn mittlerweile wurden viele Fragen und Unklarheiten enthüllt. 

In diesem Buch wird vom Vordergrund und vom Hintergrund berichtet. Doch hauptsächlich vom Vordergrund. Man vergisst vor lauter Aufregung was eigentlich alles im Hintergrund stattfindet obwohl dies relevant für die Handlungen sein könnte.
Wie z.B. die Telefongespräche, die während des ganzen Prozesses ebenfalls stattfanden.
Wer hörte diese ab? Was kam dabei raus? Wie fühlte sich diese Person?
Zwar durften diese Aufzeichnungen nicht für die Prozesse verwendet werden, trotzdem aber waren sie für die Ermittlungen wichtig. Vor allem die Gespräche zwischen Katharina und Ludwig, welche tatsächlich stattfanden. Sehr intim und privat. Doch nicht verhängnisvoll für Katharina Blum.
Sie wusste ausschliesslich, dass er Bundeswehrdeserteur sei und von der Polizei gesucht wurde, weshalb jedoch nicht. Sie war also keine Komplizin von ihm, sondern nur eine junge Frau, welche von ihm um den Finger gewickelt wurde. Die unbemerkte Flucht von Götten durch den Heizungsschacht war ebenfalls nicht geplant, sie sah dies lediglich als eine Art Räuber- und Gendarmromantik (siehe Fremdwörter-Post). Ausserdem ist sie froh, dass Götten nun hinter Gitter ist, denn jetzt kann er keine Dummheiten mehr begehen.
Sind diese Aussagen wirklich wahr, oder nur ein kluger Schachzug der Blum? Einerseits könnte sie wirklich nur von ihm benutzt worden sein, andererseits hätte das Ganze auch nur eine Art Spiel sein können. Dies bezweifle ich allerdings. Sie hat dadurch nicht nur ihr Leben bzw. ihre Ehre zerstört, sondern auch dies vieler anderer Personen, die ihr nahe standen.

In diesen Kapiteln kam heraus, wie skrupellos der  Journalist Werner Tötges ist. Er spürte die Adresse des Spitals auf, wo die Mutter von Katharina Blum, Maria Blum, stationiert war. Als Tötges zu Frau Blum vordringen wollte, wurde er vom Arzt Dr. Heinen darauf aufmerksam gemacht, dass sie aufgrund einer schweren aber geglückten Krebsoperation, sehr ruhebedürftig wäre. Dies ignorierte er anscheinend und tarnte sich als Maler, um zu ihr zu gelangen.
Ohne sich Gedanken zu machen, was er alles anrichten könnte, verfälschte er zudem noch die Aussage von Frau Blum. Anschliessend wurde bekannt, das Maria Blum unerwartet verstorben ist. Man vermutet, dass die Aufregung durch das Interview von Tötges entstand und sie deswegen verstarb. Allerdings ist nicht ganz klar, ob diese Interview tatsächlich stattfand oder nicht, denn man glaubt, dass er die Aussage schlichtweg erfunden habe.

Auch die Herrenbesuche gab es nie. Sträublender habe sie regelrecht bedrängt. Sie habe seine Besuche nicht zugegeben, weil sie der Meinung war, dass ihr sowieso niemand glauben würde. Denn eine einfache Hausangestellte wie sie würde einem solch angesehenem Mann doch nicht widerstehen.

Wir wissen ja, dass Katharina Blum den Journalisten Werner Tötges erschiessen wird. Nun kennt ihr auch einige Fakten, welche sie vermutlich dazu gebracht haben, diesen Entschluss zu fassen. Wie steht ihr zu ihrer Tat? Ich will nicht sagen, dass sie berechtigt war (kein Mord ist jemals eine berechtigte Tat!), ich finde nur, dass ich ihre Wut verstehen kann. Nicht aufgrund ihrer verlorenen Ehre. Nein, sondern weil dieser Journalist Tötges ihr ganzes Leben zerstört hat. Dass sie ihn erschossen hat, war allerdings, denk ich mal, eine Kurzschlussreaktion.

Dienstag, 20. Januar 2015

Kommentar zu Noemis Post

Liebe Noemi

Ich finde es gut dass du in diesem Post noch einmal eine Kurzzusammenfassung des Buches gemacht hast, worauf du auf die bzw. auf das Fremdwort (die Äbtissin) aufmerksam gemacht hast. Der Übergang ist dir somit sehr fliessend gelungen, was sehr angenehm zu lesen ist und den Leser nicht irritiert.
Ich finde es gut, dass du auch noch deine eigene Meinung zum angesprochenen Thema mit eingebracht hast und dass du überhaupt den Eintrag so aufgebaut hast. Bei anderen Bloggern die den Fremdwörter-Post gemacht haben (wie z.B. mir), ist der Eintrag ziemlich langweilig und einfach gestaltet. Du hast nicht wie viele andere die Fremdwörter stur aufgelistet, sondern hast dem Ganzen noch einen persönlichen Hauch verliehen und den Post attraktiver zum Lesen gemacht. Bei anderen würde ich den Eintrag überhaupt nicht betrachten und einfach "weiterscrollen".

Auf deine erste Frage, ob er nun Suizid begann oder nicht, kann ich dir leider keine Antwort geben, da ich das Buch nicht gelesen habe.
Aber deine zweite Frage ist eine sehr gute Überlegung. Ich kann dir nicht sagen, ob jeder etwas hat, wodurch man die Sorgen für einen kurzen Moment verliert. Ich persönlich habe das. Für mich ist der Sport, wie auch die Musik der beste Fluchtweg aus einer, ich nenne es jetzt übertrieben, "ausweglosen" Situation.
Ich stelle es mir sehr schlimm vor, wenn man sich nicht irgendwie zurückziehen kann und dann den Frust rauslassen kann. So wird ja schliesslich alles aufgestaut und irgendwann wird jedes Fass voll sein und überlaufen. Denkst du das war bei Miguel Auristos Blancos auch so?

Liebe Grüsse
Sandra

Kommentar zu Géraldines Post

Liebe Géraldine

Erstmal WOW! Dein Post hat mich sehr beeindruckt. Deine Worte sind hierzu sehr passend gewählt. Auch deine Überlegungen zum Thema "Ruhm" finde ich sehr sehr spannend und sehr gut nachvollziehbar. 
Ich habe mir unter "Ruhm" zuerst nur die, ich sag mal, gewöhnliche Definition vorgestellt, doch du hast meinen Horizont bzw. meine Sichtweise erweitert.

Dazu fand ich dein Beispiel besonders schön. Es hat mich sogar etwas berührt (auch wenn es frei erfunden ist) als ich es las habe ich ganz vergessen, dass es nur ein Beispiel ist und keine Geschichte.  Ich war so vertieft, dass ich mich schon fast in deiner "Kurzgeschichte" verloren habe.

Der Aufbau dieses Posts mit den Zitaten dazwischen finde ich sehr gut. Es ist sehr ansprechend zu lesen und auch die Wahl der Zitate hast du sehr gut getroffen. Ich weiss nämlich von mir persönlich, wie schwierig es ist, ein passendes Zitat zu einem bestimmten Thema zu finden. Meiner Meinung nach sind sie auch am richtigen Ort platziert, sie haben mich unteranderem dazu bewegt, genau diesen Post zu lesen.

Liebe Grüsse Sandra

Kommentar zu Monas Blog

Liebe Mona

Ich habe deinen Rat vom ersten Post (so leid es auch mir tut) nicht befolgt und habe mich durch deinen Blog "gewurmt". Das trifft natürlich nicht zu, ich musste mich NICHT durch deinen Blog wurmen. Ich war nämlich von Anfang an sehr von deinem Schreibstil angetan. Ich war sofort davon gefesselt! Die Ironie, die sich in den Posts verbirgt wirkt sehr sympathisch und ehrlich, es brachte mich sogar einige Male zum Schmunzeln :)
Du besitzt ausserdem einen sehr ausgeprägten Wortschatz den du gekonnt in Szene setzt. Sehr inspirierend!

Auch wenn du dich nicht direkt auf die Leser beziehst, finde ich, dass man sich sehr angesprochen und mit einbezogen fühlt, dies gefällt mir sehr gut.

Dein Layout verpasst dem Ganzen unteranderem auch eine passende Atmosphäre. Denn während dem Lesen zieht der Hintergrund immer wieder Blicke auf sich (so ist es jedenfalls bei mir), so dass man sich parallel zum Lesen Gedanken über das Buch machen kann. Ich denke, dass dies auch einigen hilft, die das Buch nicht gelesen haben, sich etwas darunter vorstellen zu können.

Mach weiter so! Ich bin sehr gespannt auf deine weiteren Einträge und hoffe sehr für dich, dass dich das Buch sehr bald packt, damit du fleissig bloggen kannst ;)

Sandra

Ich sehne mich nach dir, Ludwig.

Salut.


Die Ausgangslage meines inneren Monologes ist das Geständnis des Mordes am Journalisten Werner Tötges. Als Katharina Blum am Sonntagabend der Weiberfastnacht vor der Wohnungstür des Kriminaloberkommissars Walter Moeding steht.

"Ist es wirklich passiert? habe ich ihn tatsächlich erschossen? Ja, Katharina es ist wahr. Er liegt erschossen in deiner Wohnung. Dieser Mistkerl! Er wollte schliesslich mit mir bumsen, also hab ich dies auch getan...Ich weiss schon gar nicht mehr wie viele Schüsse es eigentlich waren. Zweimal? Dreimal? Viermal? Keine Ahnung.
Seinen Blick allerdings werde ich vermutlich nie vergessen, wie in einem Kinofilm sah er mich an. Erstaunt, unerwartet . Dann fiel er...Genug jetzt! Wo kann ich meinen Kopf befreien? Ich hab nun genug bei Peter gearbeitet, dieser Tumult wird mir langsam aber sicher zu viel. Die Kirche wird wohl der einzige Ort sein...
Wieso musste meine Mutter derart leiden? Ihr Leben war verflucht! Elend. Und dann dieser schreckliche Tod! Mein Vater, dieser ewige Nörgler. Auf alles schimpfte er, doch hatte er plötzlich etwas mit der Behörde, den Beamten oder was auch immer zutun, so winselte er vor Unterwürfigkeit. Dann war da noch mein Bruder, er wollte nur mein Geld, um sich irgendeinen Blödsinn damit zu kaufen...Und letzen Endes Brettloh, wieso erzählte er Tötges diesen miesen Dreck?! Er wusste genau, dass es nicht wahr ist, was er ihm sagte.
Alles ist so undankbar...Ich war doch immer so felissig und tüchtig? Doch Dank hab ich nie bekommen, geschweige denn noch Liebe gespürt. Ich wurde benutzt, ständig benutzt. Alle wollten immer nur das Eine, ausser mein Ludwig. Von Anfang an verspürte ich Hingabe zu ihm, wie bei keinem anderen, und er für mich. Ich vermisse dich, mein lieber Ludwig...
Schluss jetzt mit diesem Gedankenwirrwarr! Ich brauche einen freien Kopf! Ablenkung wäre nun das beste. Die finde ich bestimmt im Kino. Naja, das war es wohl auch nicht, überall diese fürchterliche Karnevalsaufregung, ich bin momentan überhaupt nicht in Stimmung dazu. Der einzige Ort, der mir etwas Ruhe ermöglicht, ist die Kirche...
Ich muss doch irgendeine Reue oder ein Bedauern für meine Tat verspüren? Es sollte niemals soweit kommen, aber er wollte doch bumsen, und ich habe gebumst oder? Ausserdem hat er meine Ehre und nicht nur mein Leben sondern auch dieses meiner engsten Bekannten zerstört. War er nebenbei nicht dieser Kerl, der mich nachts angerufen hat und der auch die arme Else dauernd belästigt hat? Seine Stimme kam mir so bekannt vor, doch was hätte es mir gebracht, dies herauszufinden?
Ich hätte jetzt ehrlich gesagt mehr Lust auf einen starken Kaffee...Bei Käthe Bekering krieg ich bestimmt einen.

Ob ich Ludwig liebe? Ja, das tue ich.

Reiss dich nun zusammen! Wenn du zu Ludwig willst, musst du nun hier durch. Koste es was es wolle!

Okay, jetzt stehe ich also vor der Tür.
Endlich, endlich werde ich diese Last von mir los. Ich, ich bereue meine Tat kein bisschen, ich will einfach nur noch zu meinem Ludwig. Ich vermisse ihn so sehr.
Tief einatmen und klingeln. 
Huch, die Türe geht schon auf, aber Moment mal, wie sieht denn dieser Typ aus? Ein Scheich? Bin ich hier am richtigen Ort gelandet, oder hab ich mich wirklich an der Wohnungstür geirrt? 
Weiberfastnacht war doch schon letzten Donnerstag? 
Ach zum Glück, ich habe mich doch nicht geirrt. Also erneut tief Luft holen und los!

Guten Abend Herr Moeding. Heute Mittag habe ich gegen 12:15 Uhr in meiner Wohnung, den Journalisten Werner Tötges erschossen. Ich bitte Sie, meine Wohnung aufzubrechen, damit Sie ihn abholen können und um  meine eigene Verhaftung.
Was denkt er sich jetzt wohl? Er schaut aus wie ein Maikäfer wenn's blitz. Hat er noch nie eine Mörderin gesehen oder was? 
Depp.
  

Der geheime Fuchtweg

Und da bin ich wieder...


Wow! Alles überschlägt sich! Ich kann es noch kaum glauben, denn dieses Jahr steht sooo vieles für mich bevor! Zuerst einmal darf ich mein 6-wöchiges Praktikum in einer Ballettschule absolvieren direkt anschliessend darf ich für zwei Wochen an einem Internationalen Zirkusfestival in Kambodscha teilnehmen, dann darf ich in den Sommerferien für eine Woche nach Helsinki an ein Internationales Turnfest und zum Schluss feiere ich meinen 18. Geburtstag in England. Ich bin momentan ziemlich überwältigt! Wisst ihr auch schon, was in diesem Jahr alles auf euch zukommen wird?

Im Zug nach Zuchwil nahm ich mir die Zeit am Buch weiterzulesen. 5:30 Uhr der Wecker klingelt, aufstehen, die Dunkelheit sehen. Schnee fällt, alles weiss bedeckt. Unter die Decke kriecht die Kälte. Ein Schauer kommt über mich, der Gedanke aufzustehen fesselt mich ans Bett. Viel zu früh um aufzustehen!
Naja genug Poesie, ich ging also mit zwei anderen auf den Zug, da wir das ganze Wochenende zusammen J&S Kurs in Zuchwil haben.
Noch im Halbschlaf habe ich versucht aufmerksam das Buch zu lesen. Ich hab es nicht wirklich geschafft. 

Hauptsächlich handelte es sich um den geheimen Männerbesuch von Katharina Blum. Wer war dieser mysteriöse Kerl, der von Frau Schmill als etwa vierzigjähriger, elastisch wirkender Herr beschrieben wurde und von Herrn Ruhwiedel als ziemlich jungen Schlaks? Waren es wirklich mehrere Männer? Warum weigerte sie sich zu verraten, wer dieser "Herrenbesuch" war? Wieso rückte sie erst nach so langer Zeit mit dem Namen der Herren raus? 
Zuerst einmal war der Herrenbesuch Alois Sträublender, ein alter Freund der Blornas. Ob er jetzt schlaksig oder elastisch war kann ich mir nicht beantworten, denn aus dem Geschriebenen kann man nicht herauslesen, wie er gebaut war und wie er aussah. Warum sie nicht schon früher mit dem Namen rausrückte, kann ich nicht sagen. Vielleicht lag es daran, dass sie Hubert und Trude Blorna nicht involvieren wollte, oder sie sich schlichtweg dafür schämte. Ich weiss es nicht. Aber wo bestand der Zusammenhang zwischen Alois und Katharina? Haben sie sich ab und an bei den Blornas getroffen und sich so kennengelernt, oder war es reiner Zufall? Und die Frage, die bei mir das grösste Fragezeichen aufwirft, ist warum sie genau Alois Sträublender wählte, obwohl sie ihn verheimlichte? War es vielleicht nur um ihn vor den Medien zu schützen? 
Alois Sträublender verstand dies ebenfalls nicht. Er liebte sie, schickte ihr Briefe, sogar mit einem kostbaren Ring der nur mit einem Umschlag gefunden wurde. Dazu gab er bzw. drängte er ihr  einen Schlüssel zu seinem Zweithaus in Kohlforstenheim auf, welcher nicht mehr gefunden wurde. Wo war dieser Schlüssel wohl hingekommen? 

Während meines Leseprozesses war auch die Rede davon, ob Katharina Götten schon vorher kannte, oder nicht. 
Hubert, wie auch Trude Blorna geben sich die Schuld, Katharina geholfen haben, eine Flucht für Götten zu ermöglichen. Trude Blorna gibt sich aufgrund eines Planes der gesamten Heizungs-, Lüftungs-, Kanalisations- und Leitungsanlagen, den sie im Schlafzimmer hängen hatte, die Schuld. Katharina war derart davon fasziniert, dass sie zusammen den Plan ganz genau studierten. 
Sie vermuten beide, dass sowohl Götten, wie auch ihre Herrenbesuche so ein- und ausgegangen seien. Doch Götten war Trude Blornas Meinung nach bestimmt nicht einer der Herrenbesuche, sondern wenn überhaupt nur ein schlichter "Männerbesuch".
Gab es zwischen dem Verschwinden des Schlüssels des Zweithauses von Alois Sträublender und Götten eine Verbindung? Gab Katharina Blum Ludiwg Götten den Schlüssel, damit er dorthin flüchten konnte? Was denkt ihr? Meiner Meinung nach könnte dies sehr wohl der Fall sein, doch bezeugen kann ich dies noch nicht.

Ich hoffe, dass ich mir die vielen Fragen, die mir während dieses Leseprozesses aufkamen im weiteren Verlaufe der Geschichte beantworten kann.

Bis zum nächsten Mal.

Freitag, 16. Januar 2015

"Mein lieber Ludwig"

Sali mitenand!


Dieses Mal habe ich es mir in der Schule bequem gemacht. Wir besitzen nämlich eine Mediothek in der es sehr gemütlich (wenn man eine Schule als gemütlich bezeichnen kann) ist und wo es rote Sessel gibt! Diese sind natürlich unheimlich beliebt. Ich ergatterte mir also einen solchen Sessel, machte es mir bequem, Kopfhörer rein, Musik an, Welt aus und vertiefte mich ins Buch. Seite um Seite, bis ich irgendwann stoppen musste um das Gelesene noch einmal durchzudenken. Ich finde immer noch, dass viel zu viele Informationen auf einmal folgen und man so schnell den Faden verliert, weil man plötzlich nicht mehr weiss wer, wer ist oder was zuvor geschah, etc. Ich machte mir also noch einmal Gedanken darüber und markierte die Infos, welche mir als wichtig erschienen. 
Mir ist auch aufgefallen, dass die Kapitel immer länger werden ;) 

In der Geschichte ging es darum, wie Ludwig Götten und Katharina Blum aufeinander trafen.
Sie befragten einige Personen, die auf dem Hausball von Frau Woltersheim waren und irgendwann im Verlaufe des Tages mit Götten in Verbindung kamen. 
Ludwig Götten kam aufgrund einer spontanen Aktion von einer (in der Geschichte als Cousine bezeichneten) Verwandten, Hertha Scheumel auf die Party, die Freundin von ihr Claudia Sterm, kam durch diese Aktion in Begleitung eines Mannes, der sich als Scheich verkleidete. Später stellte sich heraus, dass dieser Scheich ein verdeckter Ermittler der Polizei war, der Götten auf Schritt und Tritt mit einigen anderen verfolgte.

Hier kommt mir die Frage auf, ob der Scheich auf dem Hausball ebenfalls Walter Moeding war und Katharina Blum dies ahnte. Denn am Anfang des Buches erfährt man, dass Katharina Blum ihre Tat dem Kriminaloberkommissar Walter Moeding, der sich in diesem Moment als Scheich verkleidete, gestand. War ihr bewusst, auf was sie sich einlässt, wenn sie mit Ludwig Götten in Verbindung tritt?

"...klingelt sie an der Wohnungstür des Kriminaloberkommissars Walter Moeding, der eben dabei ist, sich aus dienstlichen, nicht privaten Gründen als Scheich zu verkleiden,..." (H. Böll, S. 9)

Die Aussagen der beiden Freundinnen waren fast identisch, ausser ein, meiner Meinung nach, unwichtiges Detail. Beide waren sehr darüber erstaunt, dass die als spröde bekannte Katharina Blum so rasch, innig und vertraut mit Götten umging. Stimmt es also wirklich, dass die beiden sich schon länger kannten? 
Viele Dinge sprechen gegen Katharina Blums Aussage, Götten erst an diesem Abend kennengelernt zu haben. Katharina Blum wird ja vorgeworfen, Ludwig Götten zur Flucht vor der Polizei verholfen zu haben. Allerdings wurde er ja ständig von der Polizei überwacht, hätten sie dann nicht schon früher von der Verbindung zwischen Katharina und Ludwig erfahren müssen? Wie hätten sich die beiden denn Verabreden können, ohne dass die Polizei Wind davon bekommen hätte? Was haltet ihr davon? Ich bin unschlüssig. Auf einer Seite hätte die Polizei Ludwig Götten so genau unter die Lupe nehmen müssen, damit jegliche, verdächtig scheinenden Personen schon im Voraus untersucht worden wären. Oder Götten, ganz einfach schon viel eher hätte festgenommen werden sollen, damit es gar nicht zu der bestehenden Situation hätte kommen können.
Warum gelang es Götten schliesslich doch unbemerkt vor der Polizei zu fliehen, obwohl diese die Wohnung von Katharina so genau überwachten?
Versucht die Polizei durch das Aufsehen des Falles Katharina Blum von ihren eigenen Fehlern abzulenken?
Es hätte auch jeden anderen treffen können, der mit Götten vor seinem Verschwinden in Verbindung gekommen war. Vielleicht war es Teil des Planes von Hertha Scheumel oder sogar Else Woltersheim, das  Ludwig Götten mit jemandem auf der Party Bekanntschaft schliesst. Man weiss es nicht.

Ich bin gespannt wie sich dieser Fall entwickelt, bis bald!

Freitag, 9. Januar 2015

Die ZEITUNG

Hallo


Wir kommen langsam aber sicher dem Ende meines Blogs zu. Seit ihr auch schon auf das Ende gespannt? Ich schon! Ich finde, je mehr man liest, desto spannender wird es. Die Geschichte wird auch immer klarer im Verlaufe der Zeit.

Ich habe es mir in der Schule und zu Hause, da ich alleine bin und egal wo ich bin, meine Ruhe habe, erneut auf der Couch bequem gemacht und los gelesen. Kapitel um Kapitel(Diese werden unteranderem auch immer länger), bis ich stoppen musste, da es viel zu viele neue Informationen gab...


Wir waren das letzte Mal ja bei der Vernehmung von Katharina stehen geblieben, nun wurden die Hausbewohner befragt. Niemand konnte den Beamten etwas zu Katharina sagen, sie wussten, welches Auto ihr gehörte und haben sie als Chefsekretärin oder Abteilungsleiterin gehalten. Ausschliesslich zwei Bewohner konnten Näheres zu ihr erzählen, nämlich Frau Schmill und der pensionierte Beamte Ruhwiedel. Allerdings waren die Aussagen nicht ganz identisch. Beide gaben an, dass die Blum hin und wieder Männerbesuche bekam, doch während Frau Schmill den Mann als vierzigjährig, elastisch und offensichtlich aus besseren Kreisen beschrieb, umschrieb Herr Ruhwiedel den Herren als sehr jung und schlacksig. Als man Katharina darauf ansprach wurde sie aus Scham und Ärger rot. Sie reagierte sehr spitz auf die Frage, ob sie gelegentlich Männerbesuche empfange. Schliesslich blockte sie ganz ab, als Beizmenne auf väterliche Art und Weise versuchte auf sie einzureden. 

"Beizmenne sagte, es sei doch gar nichts Schlimmes, wenn sie einen Freund habe, der - und hier machte er einen entscheidenden psychologischen Fehler - nicht zudringlich, sondern vielleicht zärtlich zu ihr gewesen sei; sie sei ja geschieden und nicht mehr zur Treue verpflichtet, und es sei nicht einmal - der dritte entscheidende Fehler! - verwerflich, wenn da möglicherweise bei unzudringlichen Zärtlichkeiten gewisse materielle Vorteile heraussprängen." (H. Böll, S. 32) 

Warum aber reagierte Katharina so auf diese Aussage? Vor allem ist ihr ja auch der Unterschied zwischen Zudringlichkeiten und Zärtlichkeiten überaus wichtig. 

Anschliessend wurde sie von Beizmennes Assistenten Walter Moeding nach Hause gebracht, wobei sie noch zusammen etwas trinken gingen und zum Tanzen. Danach schätzte er Katharina als unberechenbar ein und bat um ihre Inhaftierung. 
Warum bleibt er bei der Meinung sie zu inhaftieren, wenn sie doch alle Hausbewohner als adrett(sauber/ordentlich)und freundlich beschrieben? Wäre sie abgesehen von ihrer Tat überhaupt fähig dazu? Ich persönlich finde dies schwierig zu beantworten, denn so wie sie im Buch beschrieben wird, scheint sie mir eine eher zurückhaltende Frau zu sein, die nicht fähig wäre sich oder jemand anderem etwas anzutun. Ich weiss natürlich dass es nicht so ist, würde sie aber trotzdem nicht eines Mordes verdächtigen.
Nun kommt auch Dr. Hubert Blorna ins spiel. In seinen Ferien wurde er von einem "Kerl von der ZEITUNG" auf Katharina Blume Charakter angesprochen. Er beschrieb sie als sehr klug und kühl. Die ZEITUNG schmückte diese Aussage noch etwas aus, um vermutlich Katharina noch verdächtiger scheinen zu lassen.
Ich frage mich aber warum genau Dieser Fall der Katharina Blum bei der ZEITUNG so ein grosses Aufsehen erregt und alle anderen, ich behaupte mal, wichtigeren Geschehnissen der Welt so in den Schatten stellt? Was meint ihr dazu?
Zurück zu Blorna und seiner Frau Trude. Die beiden waren exakt 40 Stunden im Urlaub, als sie bereits wieder abreisten, um Katharina beizustehen und zu helfen. Denn das Ehepaar hat ihr sehr vieles zu verdanke und sie hängen sehr an ihr. Auf der Titelseite der ZEITUNG erschien erneut eine Story von Katharina. Nun machten die Reporter ihre schwerkranke Mutter und ihren Ex-Mann ausfündig. Keiner der beiden wäre auf die Idee gekommen, Katharina etwas unter die Arme zu greifen und sie nicht noch schlechter hinzustellen. Vor allem ihr Ex-Mann fiel ihr mit Aussagen wie 


"...dass ihr die Zärtlichkeiten eines Mörders und Räubers lieber waren als meine unkomplizierte Zuneigung,..." (H. Böll, S.41)

,in den Rücken.
Was ich aber nicht verstehe ist, warum ein solch grosser Aufstand um Katharina gemacht wird, obwohl man Ludwig Götten sucht.
Im weiteren Verfahren der Vernehmung wurde ein kleines, abgenutztes grünes Notizbuch unter die Lupe genommen. Katharina Blum schrieb alles detailliert auf, jeden Kilometer den sie fuhr, ausser ungefähr 25'000 km. Später kam aus, dass sie manchmal einfach ins Auto stieg und los fuhr, allerdings nur bei Regen. Sie fuhr stundenlang einfach in der Gegen rum, bis sie spätabends wieder nach Hause kam. Warum hat Katharina diese Fahrten als nicht so wichtig empfunden, obwohl sie doch sonst alles so genau festhielt?
Man erfährt noch, dass sie dies aus Angst, so zu enden wie viele alleinstehenden Frauen. 
Dies ist für mich ein Gegenargument gegen ihre Kühlheit, liegt es möglicherweise daran, dass sie immer eine Fassette aufgesetzt hatte, welche sie auf keinen Fall vor jemandem absetzten wollte? Vielleicht ist Katharina Blum doch nicht so kühl wie sie scheint zu sein.
Jedes kleinste Detail, welches man in der Wohnung von Katharina Blum fand, wurde genauestens inspiziert und hinterfragt. Konnte sie diese Fragen nicht ohne jeden Zweifel widerlegen, wurde sie schon wieder verdächtigt. Wie würdet ihr reagieren, würde man euch so vernehmen? Ehrlich gesagt würde ich langsam aber sicher an meiner eigenen Aussage beginnen zu zweifeln, denn jedes einzelne Wort wird so gedreht, dass es wieder zu einem Verdacht/Vorwurf passt. So hat man gar nicht die Möglichkeit die Leute zu überzeugen...

Bis zum nächsten Mal!

Dienstag, 6. Januar 2015

Katharinas Vernehmung

Willkommen im Jahr 2015!


So, nach den vielen Feiertagen habe ich es endlich wieder geschafft, am Buch weiter zu lesen. Wir haben nun offiziell das letzte Jahr abgeschlossen, das geht so unglaublich schnell!! Wie habt ihr Silvester gefeiert? Also ich bin ins neue Jahr geschlittelt, was eiskalt aber unvergesslich war, ansonsten war es bei mir super gemühtlich. Habt ihr auch schon so viel für dieses Jahr geplant? Ich auf jeden Fall schon, ich kommen ziemlich in der Welt rum. Zuerst eine kleine Reise durch Kambodscha mit einem Zirkus, danach an ein internationales Turnfest in Helsinki und dazwischen gibt es vielleicht noch kleinere Reisen. 
Ich freu mich riesig darauf!

In der Geschichte geht es leider nicht so feierlich zu und her. 
Katharinas Wohnung wurde zuerst überwacht, bis sie schliesslich unter strengsten Vorsichtsmassnahmen gestürmt wurde. Katharina wirkte ziemlich gelassen, ja fast schon triumphierend, obwohl ihre Wohnung, wie auch sie, so gründlich durchsucht worden sind, bis sie schlussendlich mit zur Vernehmung genommen wurde. Jedoch wurde nicht sie gesucht, sondern ihr Partner Ludwig Götten, ein lange gesuchter Bandit und Mörder. Katharina wurde gründlich ausgequetscht. Sie musste ihren ganzen Lebenslauf detailiert schildern. Danach wurde sie in ihre Zelle gebracht.
Die Vernehmung von Katharina dauerte viel länger als normal, da sie sich als sehr korrekt und vor allem pingelig erwies. Denn jeder einzelne Satz musste ihr vorgelesen und allenfalls korrigiert werden.

Ich las genau 8 Kapitel, in denen es ausschliesslich um die Vernehmung von Katharina ging. Meine Konzentration war dieses mal etwas besser. Ich machte es mir auf dem Sofa im Wohnzimmer gemütlich und begann zu lesen. In diesen Kapiteln erfährt man sehr vieles über die Hauptfigur Katharina Blum. Sie musste den Verlust ihres Vaters Peter Blum, im Alter von sechs Jahren überwinden. Dadurch musste sie schon früh beginnen, im Haushalt mit zu helfen. Sie ging an eine Hauswirtschaftsschule und arbeitete an vielen verschiedenen Orten, mit vielen diversen Personen. Sie heiratete Wilhelm Brettloh, den sie allerdings nach kurzer Zeit wieder verlies. Danach zog sie in die Stadt, fand wieder neue Stellen und lernte erneut neue Leute kennen, unter anderem das Ehepaar Blorna. 

Dr. Hubert Blorna wurde im aller ersten Kapitel unter den drei Hauptquellen genannt.
Als ich las, was Katharina in ihrem Leben bereits erlebte, war ich erstmals erstaunt. Sie machte so viele verschiedene Dinge, da verliert man schnell den Überblick. Mir kommt die Frage auf, ob sie sich überhaupt einmal eine freie Minute gönnte. Mit meinen momentanen Kenntnissen des Mordes könnte ich mir, auf Grund der Bitte von Katharina Blum, sie zu verhaften, damit sie bei ihrem "lieben Ludwig" sein kann, vorstellen, dass ihr alles über den Kopf gewachsen ist und sie nur noch zu ihm möchte, um so an nichts anderes mehr denken zu müssen.

Was ich auch noch hinzufügen möchte,ist dass man, je mehr man liest, das erste Kapitel immer mehr nachvollziehen kann. Es macht sich sogar nützlich, um die vielen Personen einzuordnen.

Falls euch Fragen aufkommen, oder Unklarheiten sind, teilt es mir doch mit. So können wir Fragen austauschen, diskutieren oder diese beantworten.

Vielen Dank und bis bald!