Freitag, 9. Januar 2015

Die ZEITUNG

Hallo


Wir kommen langsam aber sicher dem Ende meines Blogs zu. Seit ihr auch schon auf das Ende gespannt? Ich schon! Ich finde, je mehr man liest, desto spannender wird es. Die Geschichte wird auch immer klarer im Verlaufe der Zeit.

Ich habe es mir in der Schule und zu Hause, da ich alleine bin und egal wo ich bin, meine Ruhe habe, erneut auf der Couch bequem gemacht und los gelesen. Kapitel um Kapitel(Diese werden unteranderem auch immer länger), bis ich stoppen musste, da es viel zu viele neue Informationen gab...


Wir waren das letzte Mal ja bei der Vernehmung von Katharina stehen geblieben, nun wurden die Hausbewohner befragt. Niemand konnte den Beamten etwas zu Katharina sagen, sie wussten, welches Auto ihr gehörte und haben sie als Chefsekretärin oder Abteilungsleiterin gehalten. Ausschliesslich zwei Bewohner konnten Näheres zu ihr erzählen, nämlich Frau Schmill und der pensionierte Beamte Ruhwiedel. Allerdings waren die Aussagen nicht ganz identisch. Beide gaben an, dass die Blum hin und wieder Männerbesuche bekam, doch während Frau Schmill den Mann als vierzigjährig, elastisch und offensichtlich aus besseren Kreisen beschrieb, umschrieb Herr Ruhwiedel den Herren als sehr jung und schlacksig. Als man Katharina darauf ansprach wurde sie aus Scham und Ärger rot. Sie reagierte sehr spitz auf die Frage, ob sie gelegentlich Männerbesuche empfange. Schliesslich blockte sie ganz ab, als Beizmenne auf väterliche Art und Weise versuchte auf sie einzureden. 

"Beizmenne sagte, es sei doch gar nichts Schlimmes, wenn sie einen Freund habe, der - und hier machte er einen entscheidenden psychologischen Fehler - nicht zudringlich, sondern vielleicht zärtlich zu ihr gewesen sei; sie sei ja geschieden und nicht mehr zur Treue verpflichtet, und es sei nicht einmal - der dritte entscheidende Fehler! - verwerflich, wenn da möglicherweise bei unzudringlichen Zärtlichkeiten gewisse materielle Vorteile heraussprängen." (H. Böll, S. 32) 

Warum aber reagierte Katharina so auf diese Aussage? Vor allem ist ihr ja auch der Unterschied zwischen Zudringlichkeiten und Zärtlichkeiten überaus wichtig. 

Anschliessend wurde sie von Beizmennes Assistenten Walter Moeding nach Hause gebracht, wobei sie noch zusammen etwas trinken gingen und zum Tanzen. Danach schätzte er Katharina als unberechenbar ein und bat um ihre Inhaftierung. 
Warum bleibt er bei der Meinung sie zu inhaftieren, wenn sie doch alle Hausbewohner als adrett(sauber/ordentlich)und freundlich beschrieben? Wäre sie abgesehen von ihrer Tat überhaupt fähig dazu? Ich persönlich finde dies schwierig zu beantworten, denn so wie sie im Buch beschrieben wird, scheint sie mir eine eher zurückhaltende Frau zu sein, die nicht fähig wäre sich oder jemand anderem etwas anzutun. Ich weiss natürlich dass es nicht so ist, würde sie aber trotzdem nicht eines Mordes verdächtigen.
Nun kommt auch Dr. Hubert Blorna ins spiel. In seinen Ferien wurde er von einem "Kerl von der ZEITUNG" auf Katharina Blume Charakter angesprochen. Er beschrieb sie als sehr klug und kühl. Die ZEITUNG schmückte diese Aussage noch etwas aus, um vermutlich Katharina noch verdächtiger scheinen zu lassen.
Ich frage mich aber warum genau Dieser Fall der Katharina Blum bei der ZEITUNG so ein grosses Aufsehen erregt und alle anderen, ich behaupte mal, wichtigeren Geschehnissen der Welt so in den Schatten stellt? Was meint ihr dazu?
Zurück zu Blorna und seiner Frau Trude. Die beiden waren exakt 40 Stunden im Urlaub, als sie bereits wieder abreisten, um Katharina beizustehen und zu helfen. Denn das Ehepaar hat ihr sehr vieles zu verdanke und sie hängen sehr an ihr. Auf der Titelseite der ZEITUNG erschien erneut eine Story von Katharina. Nun machten die Reporter ihre schwerkranke Mutter und ihren Ex-Mann ausfündig. Keiner der beiden wäre auf die Idee gekommen, Katharina etwas unter die Arme zu greifen und sie nicht noch schlechter hinzustellen. Vor allem ihr Ex-Mann fiel ihr mit Aussagen wie 


"...dass ihr die Zärtlichkeiten eines Mörders und Räubers lieber waren als meine unkomplizierte Zuneigung,..." (H. Böll, S.41)

,in den Rücken.
Was ich aber nicht verstehe ist, warum ein solch grosser Aufstand um Katharina gemacht wird, obwohl man Ludwig Götten sucht.
Im weiteren Verfahren der Vernehmung wurde ein kleines, abgenutztes grünes Notizbuch unter die Lupe genommen. Katharina Blum schrieb alles detailliert auf, jeden Kilometer den sie fuhr, ausser ungefähr 25'000 km. Später kam aus, dass sie manchmal einfach ins Auto stieg und los fuhr, allerdings nur bei Regen. Sie fuhr stundenlang einfach in der Gegen rum, bis sie spätabends wieder nach Hause kam. Warum hat Katharina diese Fahrten als nicht so wichtig empfunden, obwohl sie doch sonst alles so genau festhielt?
Man erfährt noch, dass sie dies aus Angst, so zu enden wie viele alleinstehenden Frauen. 
Dies ist für mich ein Gegenargument gegen ihre Kühlheit, liegt es möglicherweise daran, dass sie immer eine Fassette aufgesetzt hatte, welche sie auf keinen Fall vor jemandem absetzten wollte? Vielleicht ist Katharina Blum doch nicht so kühl wie sie scheint zu sein.
Jedes kleinste Detail, welches man in der Wohnung von Katharina Blum fand, wurde genauestens inspiziert und hinterfragt. Konnte sie diese Fragen nicht ohne jeden Zweifel widerlegen, wurde sie schon wieder verdächtigt. Wie würdet ihr reagieren, würde man euch so vernehmen? Ehrlich gesagt würde ich langsam aber sicher an meiner eigenen Aussage beginnen zu zweifeln, denn jedes einzelne Wort wird so gedreht, dass es wieder zu einem Verdacht/Vorwurf passt. So hat man gar nicht die Möglichkeit die Leute zu überzeugen...

Bis zum nächsten Mal!

2 Kommentare:

  1. Liebe Sandra
    Ich habe deinen Blog jetzt mehr oder weniger durchgelesen und wurde total inspiriert von deiner Art! Was mir als Erstes positiv aufgefallen ist, ist deine Persönlichkeit. Du bringst im Gegensatz zu anderen Bloggern sehr viel deines eigenen Lebens mit ein, was deine Veröffentlichungen noch einen Hauch spannender, intimer und überzeugender wirken lassen. Ich fühle mich durch deine direkten Ansprachen zu deinen Lesern total betroffen und in deine Entwicklungen und deine Erfahrungen mit einbezogen.

    Die Art wie du deine Texte aufbaust im Sinne von den Zitaten des Gelesenen und deiner eigenen Stellungsname dazu, lässt einem deinen Gedanken gut folgen. Ich bin also genau darüber informiert was du gelesen hast und auf was du dich explizit beziehst. Man müsste das Buch nicht ein Mal selbst gelesen haben und es wäre schon spannend deinen Blog zu lesen!

    Wie du wahrscheinlich aus meinen Worten entnehmen kannst bin ich sehr von deinem Blog begeistert. Wenn ich dir jedoch einen Tipp darf: Wenn du etwas deutlichere Abschnitte in dein Layout machen würdest, wäre der Text viel leichter zu lesen. So muss man sich sehr anstrengen auf der richtigen Zeile zu bleiben.

    Ich wünsche dir, dass du deine offenen Gedankengänge auch weiterhin behältst!

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    1. Liebe Mona
      Erstmal vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Es freut mich zu hören, dass dir mein Schreibstil gefällt.
      Auch dankschön für deinen lieb gemeinten Tipp, ich werde ihn auf jeden Fall berücksichtigen ;)

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