Donnerstag, 22. Januar 2015

Obskure Wörter, dessen Bedeutung ich ausbaldowert habe...

Sakrilege

Unter Sakrilege versteht man das Vergehen einer heiligen Person, Gegenstand oder Stätte. Man verstösst gegen jemanden oder etwas.


Im Buch wird das Wort im Zusammenhang des Missbrauches der Faschingsverkleidungen für kriminelle Taten verwendet.

"Das sind echte Sakrilege." (Buch S. 12)

Beispielsatz: Der Junge hat ein Sakrileg begonnen, indem er in der Kirche auf den Boden gespuckt hat.


Pedanterie

Als Pedanterie bezeichnet man die Pingeligkeit, Genauigkeit oder Umgangssprachlich unter anderem auch die "Erbsenzählerei". Man achtet darauf, dass alles perfekt ist, genau so wie man es haben will. 


Im Buch wird das Wort während dem Protokollschreiben verwendet, als Katharina Blum sich jede einzelne Formulierung vorlesen liess, um sicher zu gehen, ob auch alles so wie sie es möchte festgehalten wird.

"Die Dauer der Vernehmung liess sich daraus erklären, dass Katharina Blum mit erstaunlicher Pedanterie jede einzelne Formulierung kontrollierte,..." (Buch S. 29)

Beispielsatz: Deine pedantische Art ist teilweise sehr mühsam.


adrett

Adrett bedeutet soviel wie im äusseren Erscheinungsbild sauber und ordentlich zu wirken. Man kommt sehr ordentlich und gepflegt rüber.

Im Buch wird das Wort für die Beschreibung von Katharina Blum verwendet.

"sie sei immer adrett, freundlich, wenn auch kühl gewesen." (Buch S. 31)

Beispielsatz: Sie scheint mir eine adrette Person zu sein.


Konspiration

Die Konspiration ist eine Verschwörung. Eine Personengruppe stellt sich gegen jemanden oder etwas. Sie haben die gleiche Denkweise gegenüber etwas.

Im Buch wird ihre Wohnung als Konspirationszentrum beschrieben.

"War ihre Wohnung ein Konspirationszentrum, ein Bandentreff, ein Waffenumschlagplatz?" (Buch S. 37)

Beispielsatz: Ich hänge mich der Konspiration gegen das frühe Aufstehen an.


apathisch

Apathisch bedeutet, etwas ist einem egal, man ist teilnahmelos, einem ist etwas gleichgültig. Man schenkt keine Aufmerksamkeit.

Im Buch steht dieses Wort im Zusammenhang mit der Art von Katharina Blum, als sie nach dem Verhör in die Zelle gebracht wird und ihr Essen und etwas zu trinken angeboten wurde.

"alles habe sie abgelehnt, nicht in aggressiver, sondern in fast freundlicher, apathischer Weise" (Buch S. 61)

Beispielsatz: Der Mann grüsste sie apathisch.


Plädoyer

Ein Plädoyer ist eine zusammenfassende Rede eines Rechts- oder Staatsanwaltes; eine Äusserung.

Im Buch wird die Rede der Staatsanwaltes Dr. Korten für die Pressefreiheit als Plädoyer bezeichnet.

"Es war der junge Staatsanwalt Dr. Korten, der hier ein fast leidenschaftlich zu nennendes Plädoyer für die Pressefreiheit und für das Informationsgeheimnis hielt..." (Buch S. 65)

Beispielsatz: Der Rechtsanwalt Dr. Vils hielt ein Plädoyer gegen die Sakrilege.


obskur

Man zweifelt an der Richtigkeit der Aussage, oder stellt diese in Frage. Etwas kommt einem schwammig vor.

Im Buch wird die Rolle des verdeckten Ermittlers gegen Ludwig Götten als obskur bezeichnet.

"...dieses Scheichs mit dem Namen Karl habhaft zu werden und dessen höchst obskure Rolle in diese Sache zu untersuchen. (Buch S. 74)

Beispielsatz: Dein Verhalten ist obskur.



Gendarm (-romantik)

Gendarme kommt aus dem Französischen und heisst soviel wie Polizeisoldat, ursprünglich hiess es übersetzt bewaffneter Ritter. Heute wird es als Synonym für Polizist verwendet.

Im Buch beschreibt Katharina Blum die Art und Weise, wie Ludwig Götten aus ihrer Wohnung verschwand als eine Art Räuber- und Gendarmromantik.

"Nein, sie habe zwar nicht geglaubt, dass die Polizei sie und Götten überwache, sondern sie habe das als eine Art Räuber- und Gendarmromantik angesehen,..." (Buch S. 109)

Beispielsatz: Heute wurde ich aufgrund einer Kontrolle von einem Gendarmbeamten angehalten.


expedieren

expedieren heisst, man sendet etwas ab, oder befördert es.

Katharina Blum (bzw. Heinrich Böll) verwendete das Wort, als sie berichtete, wie Götten unbemerkt aus ihrer Wohnung kam.

"es habe ihr Spass gemacht, ihn eigenhändig in den Heizungsschacht zu expedieren und auf den Notausstieg zu verweisen,..." (Buch S. 109)

Beispielsatz: Der Mann hat seinen Liebesbrief persönlich expediert.


ausbaldowern

ausbaldowern bedeutet etwas ausfindig machen, oder sich über etwas erkundigen. Man macht sich über etwas schlau.

Dieses Wort wurde im Artikel der SONNTAGSZEITUNG im Zusammenhang mit den Herren- bzw. Damenbesuchen verwendet.

"nicht sie erhielt Herrenbesuch, sondern sie stattete unaufgefordert Damenbesuch ab, um die Villa auszubaldowern." (Buch S. 114)

Beispielsatz:  Der Räuber hat den Plan des Museums ausbaldowert.


emigrieren

Emigrieren bedeutet, sein Land aus verschiedenen Gründen verlassen; man wandert aus.

Der Vater der Woltersheim soll in die Sowjetunion emigriert worden sein und dort verschollen.

"Noch ein paar Stufen interessanter sei der Vater der Woltersheim, ein gewisser Lumm,ebenfalls Arbeiter, ausserdem Mitglied der damaligen KPD, der 1932 in die Sowjetunion emigriert sei und dort angeblich verschollen sei." (Buch S. 117)

Beispielsatz: Die Familie ist nach Australien emigriert.


dato

Dato kann als Synonym für heute verwendet werden. Es kommt aus dem Lateinischen und wurde ursprünglich vom Wort Datum abgeleitet.

Während der Ermittlungen von Blorna im Dorf Gemmelsbroich, wo Katharina Blum aufwuchs, wurde dieses Wort verwendet.

"...,was ihn besonders schmerzlich überraschte, durch eine Dame, die ihm bis dato eine gewisse Hilfe, fast sogar Sympathie entgegengebracht hatte:..." (Buch S. 121)

Beispielsatz: bis dato soll die Hausaufgabe gemacht sein.


diffamieren

Man redet abschätzig/schlecht über jemanden, zieht seine Ehre durch den Dreck. Bringt ihn in üblen Ruf.

Das Wort wird als eine Erklärung für die steigernde Verbitterung von Else Woltersheim verwendet.

"Es hat sie sehr getroffen, dass man ihre Mutter und ihren verstorbenen Vater diffamierte, der als Opfer des Stalinismus gilt." (Buch S. 128)

Beispielsatz: Der Ruf des unschuldigen Mannes wurde wegen der Mordanklage bis aufs Übelste diffamiert.


Pamphlet

Ein Pamphlet ist eine Art Streit- oder Schmähschrift. Ähnlich wie ein Essay. Man befasst sich ausgiebig mit einem Thema oder einer These und beginnt zu argumentieren.

Heinrich Böll bezeichnet seine Lektüre als ein Pamphlet.

"Ich hätte dieses erzählerisch verkleidete Pamphlet längst vergessen, würde ich nicht hin und wieder durch völlig desinformierte Informatiker daran erinnert;" (Buch S.140)
  
Beispielsatz: Das Pamphlet welches er verfasste, bringt sie in Verzweiflung. 


Groschenheft

Als Groschenheft wird eine einfache, billige, nicht herausfordernde Lektüre in einem Heft bezeichnet.

Heinrich Böll verwendet dieses Wort in seiner Nacherzählung seines Buches.

"Es ist ja nicht mehr als ein eLiebesgeschichte mit dem Handlungskern eines Groschenheftes,..." (Buch S. 140)

Beispielsatz: Das Groschenheft war sogar für den Primarschüler zu anspruchslos.

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