Freitag, 16. Januar 2015

"Mein lieber Ludwig"

Sali mitenand!


Dieses Mal habe ich es mir in der Schule bequem gemacht. Wir besitzen nämlich eine Mediothek in der es sehr gemütlich (wenn man eine Schule als gemütlich bezeichnen kann) ist und wo es rote Sessel gibt! Diese sind natürlich unheimlich beliebt. Ich ergatterte mir also einen solchen Sessel, machte es mir bequem, Kopfhörer rein, Musik an, Welt aus und vertiefte mich ins Buch. Seite um Seite, bis ich irgendwann stoppen musste um das Gelesene noch einmal durchzudenken. Ich finde immer noch, dass viel zu viele Informationen auf einmal folgen und man so schnell den Faden verliert, weil man plötzlich nicht mehr weiss wer, wer ist oder was zuvor geschah, etc. Ich machte mir also noch einmal Gedanken darüber und markierte die Infos, welche mir als wichtig erschienen. 
Mir ist auch aufgefallen, dass die Kapitel immer länger werden ;) 

In der Geschichte ging es darum, wie Ludwig Götten und Katharina Blum aufeinander trafen.
Sie befragten einige Personen, die auf dem Hausball von Frau Woltersheim waren und irgendwann im Verlaufe des Tages mit Götten in Verbindung kamen. 
Ludwig Götten kam aufgrund einer spontanen Aktion von einer (in der Geschichte als Cousine bezeichneten) Verwandten, Hertha Scheumel auf die Party, die Freundin von ihr Claudia Sterm, kam durch diese Aktion in Begleitung eines Mannes, der sich als Scheich verkleidete. Später stellte sich heraus, dass dieser Scheich ein verdeckter Ermittler der Polizei war, der Götten auf Schritt und Tritt mit einigen anderen verfolgte.

Hier kommt mir die Frage auf, ob der Scheich auf dem Hausball ebenfalls Walter Moeding war und Katharina Blum dies ahnte. Denn am Anfang des Buches erfährt man, dass Katharina Blum ihre Tat dem Kriminaloberkommissar Walter Moeding, der sich in diesem Moment als Scheich verkleidete, gestand. War ihr bewusst, auf was sie sich einlässt, wenn sie mit Ludwig Götten in Verbindung tritt?

"...klingelt sie an der Wohnungstür des Kriminaloberkommissars Walter Moeding, der eben dabei ist, sich aus dienstlichen, nicht privaten Gründen als Scheich zu verkleiden,..." (H. Böll, S. 9)

Die Aussagen der beiden Freundinnen waren fast identisch, ausser ein, meiner Meinung nach, unwichtiges Detail. Beide waren sehr darüber erstaunt, dass die als spröde bekannte Katharina Blum so rasch, innig und vertraut mit Götten umging. Stimmt es also wirklich, dass die beiden sich schon länger kannten? 
Viele Dinge sprechen gegen Katharina Blums Aussage, Götten erst an diesem Abend kennengelernt zu haben. Katharina Blum wird ja vorgeworfen, Ludwig Götten zur Flucht vor der Polizei verholfen zu haben. Allerdings wurde er ja ständig von der Polizei überwacht, hätten sie dann nicht schon früher von der Verbindung zwischen Katharina und Ludwig erfahren müssen? Wie hätten sich die beiden denn Verabreden können, ohne dass die Polizei Wind davon bekommen hätte? Was haltet ihr davon? Ich bin unschlüssig. Auf einer Seite hätte die Polizei Ludwig Götten so genau unter die Lupe nehmen müssen, damit jegliche, verdächtig scheinenden Personen schon im Voraus untersucht worden wären. Oder Götten, ganz einfach schon viel eher hätte festgenommen werden sollen, damit es gar nicht zu der bestehenden Situation hätte kommen können.
Warum gelang es Götten schliesslich doch unbemerkt vor der Polizei zu fliehen, obwohl diese die Wohnung von Katharina so genau überwachten?
Versucht die Polizei durch das Aufsehen des Falles Katharina Blum von ihren eigenen Fehlern abzulenken?
Es hätte auch jeden anderen treffen können, der mit Götten vor seinem Verschwinden in Verbindung gekommen war. Vielleicht war es Teil des Planes von Hertha Scheumel oder sogar Else Woltersheim, das  Ludwig Götten mit jemandem auf der Party Bekanntschaft schliesst. Man weiss es nicht.

Ich bin gespannt wie sich dieser Fall entwickelt, bis bald!

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